Archiv der Kategorie: Nominierungen 2025

Goldener Comicgartenzwerg 2025

Nominierung: Jan Suski „Max & Luzie in der Antike”

Jan Suski

Max & Luzie war eine deutsche Comicheft-Serie, die 1983 vom Compact Verlag (heute Circon Verlag) in Zusammenarbeit mit der Allianz Versicherung ins Leben gerufen wurde. Die Reihe wurde 2002 nach 74 Ausgaben eingestellt.
2024 ist Jan Suski erstmals mit Max & Luzie durch die Zeit gereist und hat den Beiden mit „In der Antike“ einen sehr frischen neuen Style gegeben, ohne den alten maßgeblich zu verändern.

Spätestens damit sollten die Weltreisenden auch in Kreisen, die sie bislang eben nur durch die „Allianz-Hefte“ kannten, liebenswert und ein Begriff werden.
Inhalt (Quelle: kultcomics.net): „An der Seite des genialen Erfinders Kieks reisen die beiden Kinder erneut mit ihrem Luftmobil durch die Zeit und erleben »(Neue) Spannende Abenteuer in der Weltgeschichte«. Im ersten Band der von Frizzanti und Jan Suski gestalteten Geschichten geht es für die Chrononauten in die Antike. In Alexandria tritt das Trio gegen die Truppen Julius Cäsars an, danach geht es ins alte Athen, wo die Freunde ihren Beitrag zur Entwicklung des aristotelischen Dramas leisten. Selten hat Wissenserwerb so viel Spaß gemacht!“
Der Grafiker und Illustrator Jan Suski wurde am 28. Oktober 1964 in Wittenberg geboren. Nach erfolgreichen Abitur und Wehrdienst bei der NVA nahm er sein Studium an der Filmhochschule „Konrad Wolf““” in Potsdam-Babelsberg auf, das er 1989 als Animator abschloss. Anschließend war er bis 1991 Animator beim Fernsehen der DDR im Sandmannstudio Berlin-Mahlsdorf. Danach war er als freischaffender Animator im DEFA-Trickfilmstudio Dresden unter der Regie von Lutz Stützner, bevor er von 1992-1995 als Animator und Computergrafiker bei der ILFO Film-, TV- und Musikproduktion in Bad Homburg tätig wurde. Seit 1996 ist Jan Suski Artdirector der Werbeagentur Stippch und Partner in Bad Homburg, zeitgleich aber auch freiberuflich als Grafiker und Illustrator für Ferrero Frankfurt/M, CPP Studios Frankfurt/M, FX-Studio GmbH, Frösi Verlag, FOLEYS Werbeagentur, Coinbook Verlag, Hartwig Communication & Events etc. tätig.

In der Mosaikszene wurde er bekannt, als er für die Mosaik-Fanwebseite www.fanclubalex.de einige Cartoons schuf, in denen er die Abenteuer von Super Ulli zu einem abrupten Ende brachte. (Quelle: mosapedia.de)
Jan ist mir als einfach guter Freund, guter Zuhörer und Erzähler bekannt und ich gestehe, dass es mir tatsächlich eine große Freude ist, ihn zu nominieren.

Thowi

Goldener Comicgartenzwerg 2025

Nominierung: Falko Kutz „HORRORSCHOCKER”

Falko Kutz

Der Mosaik-Fangemeinde ist Falko wohl eher noch aus seinen Anfangszeiten in der Fanszene des MOSAIKs zu Anfang der 2000er Jahre bekannt. Damals studierte er noch in Ilmenau und war deswegen unter dem Spitznamen unterwegs, den er sich selbst speziell für das Comicforum gegeben hatte: Studnix (wohl eine Anspielung auf Asterix), liebevoll von uns auch gern „Studi“ genannt.

Inzwischen ist er den Studnixschuhen entwachsen, hat weniger Haupt- und dafür stärkeres Vollbarthaar, ist dem MOSAIK als Fan aber treu geblieben. So trifft man den Hutträger bis heute auf allen Comicmessen des Landes und eben nicht nur auf der Wolfener MOSAIK-Börse.
Seit einigen Jahren hat er seine Leidenschaft für die Horrorcomics von WEISSBLECH entdeckt, zu deren Fangemeinde gehören auch andere „gestandene“ Mosaikfans wie Tangentus oder ich.
WEISSBLECH schreibt über ihn: „Falko Kutz ist seit 2015 mit zunehmender Häufigkeit als Gastautor in HORRORSCHOCKER vertreten. Ganz genau kann er sich zwar noch nicht erklären, warum der Verleger seine Skripts immer wieder akzeptiert – möglicherweise hat es aber etwas mit Schwarzen Messen und rituell geopferten Haustieren zu tun.
Wenn er nicht gerade Horror- und SciFi-Comics verfasst, hält sich Falko Kutz als Comic-Lektor, Buchhalter und Hanghuhnzüchter über Wasser. Er lebt und arbeitet abwechselnd in Berlin und im Harz; seine Tätigkeit als Comicautor will er allerdings nicht als Arbeit verstanden wissen und den Rest auch nur, soweit es das Finanzamt betrifft.
Eigentlich wollte Falko Kutz ja Mosaik-Autor anstelle des Mosaik-Autors werden, aber bisher weigert er sich standhaft, seine Mosaiksammlung als Brandopfer darzubieten.“

So erscheint „Studi“ quasi als Bindeglied zwischen MOSAIK und HORROR und hat schon aus diesem Grund den GOLDENEN COMICZWERG wirklich verdient!

thowi

Goldener Comicgartenzwerg 2025

Nominierung: Vincent Strehlow „Die Abrafaxe und die Schwarze Mühle

Jörg Reuter und Vincent Strehlow

Seit einigen Jahren beweist Vincent Strehlow, dass es tatsächlich möglich ist, Comic und Musik zu verbinden, was im Bereich MOSAIK bislang nur als Bühnenstück im Berliner Palast der Republik in der Zeit vom 14. bis 21. Juli 1980 möglich schien. Dem Leipziger Mediziner und Musiker ist es tatsächlich gelungen, dem Comic eine völlig neue, nämlich musikalische Form zu geben.

2024 wurde das nun bereits zweite Abrafaxe-Musikstück von Vincent in Bautzen uraufgeführt: Die Uraufführung fand als Konzert in Bildern mit Sprecher am 3. November 2024 um 17 Uhr im Sorbischen National-Ensemble in Bautzen statt. Die Premiere in sorbischer Sprache gab es am 20. November 2024 im Sorbischen National-Ensemble in Bautzen.  

„Die Abrafaxe und die Schwarze Mühle“ ist inhaltlich angelehnt an das Buch „Krabat“. Dies ist ein erstmals 1971 erschienenes Jugendbuch von Otfried Preußler, das auf der sorbischen Krabat-Sage basiert. Es erzählt die Geschichte des gleichnamigen Jungen, der Lehrling eines Zaubermeisters wird, gegen den er sich behaupten muss.
Parallel zur Aufführung erschien beim MOSAIK ein ausführlich von Jörg Reuter, Andreas Schulze und Leander Zerwer grafisch gestaltetes Heft mit 7 Kapiteln und der „Erklärung“ der Instrumente, welches in der Erstauflage sofort ausverkauft war.
Begeisterte junge und alte Fans lauschten 2024 den Bautzener Aufführungen und wir möchten die Gelegenheit nutzen, das „Heft zum Musikstück“ für den GOLDENEN GARTENZWERG des Leipziger Comicgartens 2025 zu nominieren!

thowi

Goldener Comicgartenzwerg 2025

Nominierung: Harry Ralf Herrling „Hannes Hegen und Josef Hegenbarth”

Harry Ralf Herrling

Hannes Hegen gilt als Pionier und wichtigster Künstler des ostdeutschen Comics. Im Laufe von zwei Jahrzehnten (1955–1975) schuf er das Werk
mit den Abenteuern der Digedags und wurde damit bereits zu Lebzeiten zu einer Legende. Seine Comic-Zeitschrift Mosaik wurde von jungen und
alten Lesern geliebt. Schon bevor Hannes Hegen durch seinen Comic Mosaik berühmt wurde, war er maßgeblich als Karikaturist von Berlin aus tätig,
als Zeichner arbeitete er bis ins hohe Alter.

Josef Hegenbarth, Hannes Hegens Onkel zweiten Grades, ist einer der größten deutschen Illustratoren des 20. Jahrhunderts und erlangte seit den 1920er Jahren von der Kunststadt Dresden aus seinen Ruf als Maler, Zeichner und Grafiker.
Während der Nachkriegsjahre entwickelte sich Hegenbarths Illustrationsarbeit vornehmlich von Klassikern der Weltliteratur zur Passion und er wurde mit großen Buchauflagen zum wichtigsten Illustrator beider deutschen Staaten.
Das neue Werk von Harry Ralf Herrling, die Doppelbiografie über Hannes Hegen und Josef Hegenbarth, ist das Ergebnis von ca. 20 Jahren intensiver Forscher- und Sammlertätigkeit und bietet für Comic- und Kunstinteressierte einen riesigen Fundus an neuen und zum großen Teil unveröffentlichten Fotos und Informationen – ein Grund, um erstmals ein Sekundärwerk für den Goldenen Comicgartenzwerg zu nominieren.

Helmut Müller

Goldener Comicgartenzwerg 2025

Nominierung: Sascha Wüstefeld „Mecki” in der HÖRZU

Sascha Wüstefeld

Ich erinnere mich: Ich bin als Kind bei meiner Oma aufgewachsen und hatte wohl auch einen Plüschigel. Auf jeden Fall hießen auch in der DDR die Spielzeug-Igel Mecki, sicher, weil es die Figur „im Westen“ seit 1949 in der TV-Gazette HÖRZU gab und man das schon mal irgendwie gehört oder gesehen hatte.
Auch gebe ich zu, dass mich (außer meinem Plüschi) die Figur recht wenig interessierte, wie auch?

Das Westfernsehprogramm der kommenden Woche schrieb man Sonntagmittag in der Fernsehprogramm-Vorschausendung mit, ARD und ZDF schaffte man, private Fernsehsender gab es ja noch nicht, für den Osten gab es die FF DABEI.
Völlig unbemerkt vom Osten fristete der Mecki also bis 2022 sein Dasein im Westen Deutschlands, das änderte sich jedoch dann schnell, denn Sascha Wüstefeld (und anfänglich Ulf S. Graupner) übernahmen das Zeichen- und Autorenzepter. Damit änderte sich viel zum Positiven: Die Zeichnungen wurden spritziger, es wurden kleine Wortspiele und zeichnerische Gags eingebaut und wie im MOSAIK das Mutschekübchen wurde im Mecki ein Käferchen „versteckt“.
Kurz gesagt: Der neue Mecki macht richtig Spaß! Das alles ist auch die Ursache, dass ich kurz nach Erscheinen der ersten Wüstefeld-Geschichte HÖRZU-Abonnent geworden bin, um keine Ausgabe zu verpassen.
Kurz: Mecki for Gartenzwerg!

thowi

Goldener Comicgartenzwerg 2025

Nominierung: Mamei „80er Jahre Wimmelbuch”

Ein beliebtes Gestaltungselement in vielen Comics sind Wimmelbilder. Diese
werden überdies oft zu Werbezwecken oder zu anderen Gelegenheiten vielseitig verwendet. Zu einem besonderen Meister des Wimmelbilds hat sich in den letzten Jahren Marian „Mamei“ Meinhard-Schönfeld entwickelt. Der Dresdner hat als Grafiker und Artdirector gearbeitet, bevor er sich auf das Zeichnen von Comics und Wimmelbildern spezialisierte.

Im Pattloch Verlag, einem Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur, ist ein von Mamei gezeichnetes Wimmelbuch erschienen, das auf sieben großformatigen Doppelseiten in die Welt der 80er Jahre entführt.

Detailreiche, mit Prominenten und Alltagsbürgern versehene, mit zahlreichen Gags und vielen Suchobjekten geschmückte Zeichnungen stellen die Fußgängerzone, ein Freibad, einen Zeltplatz, eine Fete, einen Rummelplatz, die Nacht des Mauerfalls und den Alltag in den 80ern dar. Zusätzliche Hintergrundinformationen, Suchaufgaben und Quizfragen zu den Illustrationen bieten die von Katja Maier verfassten Textseiten.
Die 80er-Jahre – Das große Wimmelbuch von Walkman bis Wimbledon ist ein farbenfroher Spaß für jeden, der sich an diese Zeit gern erinnert.

Helmut Müller

Goldener Comicgartenzwerg 2025

Nominierung: Flavia Scuderi „Marlene Dietrich”

Flavia Scuderi

Flavia Scuderi ist Zeichnerin für Disney und liebt Marlene Dietrich. Aus ihrer Feder kommt eine sensationelle Marlene- Dietrich-Comic-Biografie in 2 Alben. Aber sie zeichnet nicht nur, sie singt auch – am liebsten Songs von Marlene

Und, erstaunlich: Ihre Stimme ähnelt nicht nur der von Marlene Dietrich, jeder Zeichnung der beiden Comics spürt man die tiefe Leidenschaft und Nähe der beiden Frauen (Scuderi und Dietrich) an. Das ist dann vermutlich auch die Ursache für die spürbare Authentizität und Gefühlsechtheit des Albums.

Es scheint traurig zu sein, dass Marlene selbst wohl „höchstens im Jenseits“ von den beiden Alben erfahren wird, aber ich bin mir absolut sicher, dass ihr das gefallen würde.

thowi

Goldener Comicgartenzwerg 2025

Nominierung : Saurer & Albers – „Sagen und Geschichten”

Johannes Saurer und Ulrike Albers

Das Team Johannes Saurer und Ulrike Albers hat in der erfolgreichen Reihe mit Sagen und Geschichten von Burgen und Schlössern, aus Städten und Regionen sowie über bedeutende Persönlichkeiten inzwischen zahlreiche Comicbände veröffentlicht.
In den Comics erzählen Saurer & Albers Geschichte, indem sie Menschen und ihren Geschichten ganz nahe kommen.
Die Ausgangspunkte sind interessante Menschen, Burgen, Schlösser, Denkmäler oder Orte. Das Ziel der Künstler ist, dass Geschichte Freude macht.

Die Alben sind mit exzellenten Zeichnungen im Funny-Stil erzählt; in gut recherchierten Episoden werden historische Begebenheiten, Lebensläufe bekannter Persönlichkeiten und Entstehungsgeschichten prominenter Bauwerke nahegebracht. Das Spektrum der bisher veröffentlichten Alben reicht von Burgen und Schlössern wie Wartburg, Neuenburg, Falkenstein, Kyffhäuser oder Reichenstein, Orte und Landschaften wie Leipzig, Zell an der Mosel, Cochem oder Naumburg, Persönlichkeiten wie Karl Marx, Udo Lindenberg, Martin Luther, Luise von Preußen, Friedrich der Große oder Martin Luther King. Die aktuellen Comics beschäftigen sich mit der Landesschule Schulpforte in Naumburg und dem Kloster St. Claren in Weißenfels.

Helmut Müller